Paare und Familien sind Systeme, die oft Gefahr laufen zu erstarren und die immer gleichen Konflikte zu wiederholen. Dabei ergänzen sich häufig die „blinden Flecken“ der Partner („Kollision“) oder Familienmitglieder werden zu Symptomträgern, die zur Entlastung der anderen Mitglieder mehr und mehr unverzichtbar sind. 

Wo früher eine vertrauensvolle Beziehung war, stehen jetzt Themen wie Entfremdung Streit- und Spannungssituationen, Angst und Schuldgefühle, Wut und Aggressionen im Vordergrund. Stress, berufliche Überforderung und zeitliche Belastungen führen zu psychischen Problemen und Krankheiten; Enttäuschungen und Druck nehmen zu, der innere Rückzug vom Partner beginnt, lange oft unbemerkt. Augenblicke der Intimität, des vertraulichen Austauschs und des Zuhörens werden seltener.

In der Paar- und Familientherapie wird versucht, diese Blockaden zu verstehen, aufzulösen und für die Therapie fruchtbar zu machen. Dadurch entwickeln sich eine neue Dynamik der Beziehung und neue, tragfähige Perspektiven für ein gemeinsames Leben.

Eine Paartherapie setzt sich zum Ziel, den anderen neu zu begreifen und zu lernen, sich Raum zu geben für Gefühle und sich mit Respekt und Offenheit zu begegnen. Dabei können auch sexuelle Probleme des Paares besser verstanden werden.

Bei der Familientherapie geht es um Probleme der Eltern mit den Kindern, um Scheidung und Trennung, Schulprobleme der Kinder oder Konflikte mit Gleichaltrigen, destruktive Rivalitäten unter Geschwistern sowie Belastungen durch Lebensereignisse wie schwere Krankheit oder Tod.